Drei kleine Hirtenjungen und zwei Räuber haben sich unbeabsichtigt gemeinsam auf eine große Reise begeben, an deren Ende ihnen ein Wunder widerfährt.
Am frühen Nachmittag des Heiligabends wurde die Friedewälder Kirche durch eine quirlige Kindergruppe belebt.
Noch wenige Augenblicke... In neuer Konstellation haben Cornelia K., Alexandra P. und Iris P. gemeinsam mit den Kindern auf diesen Auftritt hingearbeitet.
Und dann ging es los. Zwei Engel traten auf und verkündeten den Hirten: »Fürchtet euch nicht! Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr in der Stadt Davids. Dies habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.«
Als die Hirten von der Geburt des Gottessohnes erfahren haben, schnürten sie sofort ein Bündel und folgten dem Stern nach Bethlehem. Eine Decke, einen Krug Milch, und Brot wollten sie dem göttlichen Kind als Geschenk bringen.
Zwei Räubern, die in der Gegend wohnten, blieben die Gesänge und die Geschäftigkeit rings umher nicht verborgen. Jedoch kannten sie den Anlass nicht. Verbittert darüber, beschlossen sie zu rauben, was es zu rauben gab. So pirschten sie sich an den langen Zug der Hirten heran und entdeckten die kleinen Hirten als letzte in der Reihe - ein gefundenes Opfer.
Doch da kamen die kleinen Hirten an einem frierenden alten Mann vorbei und schenkten ihm die Decke. Den Krug mit der Milch gaben sie kurz darauf zwei durstigen Jungen. Die Räuber wurden immer erboster darüber, dass die kleinen Hirten alles verschenkten und beschlossen, sie gleich zu überfallen. Doch als sie mit einem großen Satz auf sie zu sprangen, erwarteten die kleinen Hirten sie schon. Denn die laut knurrenden Mägen der Räuber hatten sie schon lange gehört, und das kleine Schaf blökte unruhig sein »Mäh« in die Nacht. Also schenkten sie ihnen das Brot.
Nun waren die kleinen Hirten etwas traurig. Sie hatten nun keine Geschenke mehr, aber gehen wollten sie trotzdem. Und so erzählten sie den Räubern von ihrem Vorhaben und luden sie ein, mitzukommen. Diese dachten sofort daran, dass sich viele Reiche versammeln würden, welche sie berauben könnten. Also schlossen sie sich den Hirten an.
Umso erstaunter waren die Räuber, als sie in Bethlehem ankamen und vor einem Stall standen. Denn da gingen nur Hirten ein und aus und das kleine Baby lag bloß in einer Krippe mit ein bisschen Stroh. Trotzdem wirkte alles so friedlich, und die Familie wirkte so freundlich.
Da schämten sich die Räuber, dass sie diesem Kind das Brot weggegessen hatten. Und als Maria die Räuber anlächelte, waren sie ganz verwirrt.
Denn großen Räubern wird nichts geschenkt und keiner lächelt große Räuber an! Also waren sie jetzt wohl keine großen Räuber mehr, so nahmen sie an. Josef schlug den Räubern vor, dass sie - dennoch groß - Hirten sein könnten. Dies bejahten sie mit Freude.
Die Wandlung der bösen Räuber hin zu guten Hirten, allein durch die Begegnung mit Gottes Sohn, steht dabei exemplarisch für die vielen Geschichten über göttliche Taten und Begegnungen, die Menschen verwandeln.
Dank der schauspielerisch begabten und sehr textsicheren Kinder wurde die Geschichte in unserer Kirche lebendig. Unterstützt wurden sie musikalisch dabei am Klavier von Markus Mehnert und den zahlreichen Gottesdienstbesuchern. Vielen Dank an alle Beteiligten für diese wunderbare Aufführung. Herzlichen Dank auch an Prädikantin Roth für die Gestaltung des Gottesdienstes.
(Text: Iris Piper und Alexandra Philipp)