Mittwoch, 20. November 2024 um 18.00 Uhr in Friedewald
Rückschau: Weltgebetstag 2024
Es war ein besonderer Abend und ein besonderer Weltgebetstags-Gottesdienst, der ausgerechnet aus dem Land kam, das durch Gewalt und Krieg seit Oktober letzten Jahres viele Nachrichten bestimmt: Palästina.
Keine leichte Aufgabe für die Vorbereitungsgruppe, die aus Frauen verschiedener Orte unseres neuen Kirchspiels bestand. So haben wir die ersten beiden Vorbereitungs-Abende auch etwas ratlos und betrübt dagesessen und uns durch die verschiedenen Gottesdienst-Ordnungen gearbeitet.
Denn erstmalig wurde die vorgeschlagene Gottesdienst-Ordnung durch eine weitere ersetzt, die nach dem 7. Oktober verfasst wurde, dem Tag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel.
Uns hat die Musik einen Weg gebahnt durch diesen Gottesdienst. Sie hatte nicht nur typisch orientalische Klänge, sondern auch wunderbare Texte, die Zerrissenheit und Trauer über den Krieg und die Gewalt zum Ausdruck brachten und dazu die eigene Haltung: Das Band des Friedens, das Frauen unterschiedlicher Konfessionen und Herkunft miteinander verbindet.
Und so ist am Ende doch ein ganz eigener Gottesdienst entstanden: Die Texte haben wir so abgeändert, dass sie für uns stimmig waren.
Wir wollten keine Wertung in dem Konflikt vornehmen. Von den Frauen in Palästina lernen wir: "Ertragt einander in Liebe". Steht füreinander ein. Helft einander, wo es Not tut. So eine Haltung ist nicht konfliktvermeidend und schwach, sondern besonnen und stark.
In den drei Lebensgeschichten palästinensischer Frauen nahm diese Haltung dann beispielhaft Gestalt an.
Es war ein berührender Gottesdienst. Im Anschluss saßen wir bei einem reichhaltig bestückten Buffett und leckerem Pfefferminz-Tee fröhlich zusammen. Und waren uns einig: Nächstes Jahr sind wir wieder dabei!
Einzig der Termin war für Berufstätige mit einem Arbeitsende um 18 Uhr nicht so günstig.
Nächstes Jahr werden wir wohl doch wieder in alt bewährter Form um 19 Uhr beginnen. Dann wird der Weltgebetstag sich mit den Menschen der Cookinseln befassen.
Vom Valentinstag
Der erste Valentinstag, den wir gefeiert haben. Mit Segen - schriftlich und persönlich. Mit Kerzen zum Anschauen und Anzünden. Mit Liedern zum Auswählen und Hören, leise, zugewandt, für Herz und Seele. Danke allen, die kamen und blieben. Danke an alle, die da waren und Sekt und Segen spendeten. Wir sind uns einig: Nächstes Jahr wieder - es war wunderbar!
»Schön war's«
Vom Kirchspiel-Gründungs-Gottesdienst
»Schön war's« so lautete ziemlich einhellig die Meinung zum Gründungsgottesdienst am vergangenem Sonntag (4.2.2024) in der Schenklengsfelder Mauritiuskirche. Aus den neuen - oder sollte man sagen: neun? - Kirchspielkirchen kamen Menschen zusammen, um die Gründung des neuen Kirchspiels unter Gottes Segen zu stellen.
Der Gottesdienst war sehr bewegend auch durch die exzellente Musik durch den Kilianchor aus Hilmes, einem sehr großen Posaunenchor bestehend aus den Kirchenchören Ausbach-Ransbach und Schenklengsfeld, dem musikalischen Quartett mit einer Bläsergruppe und Markus Mehnert an der Orgel.
Nach einem feierlichen Einzug angeführt von den vier Pfarrerinnen des neuen Kirchspiels: Dorothee Becker, Ann-Cathrin Fiß, Imke Leipold und Marie-Theree Eckardt (im Bild v.r.n.l.) - stellten sich alle Gemeinden des neuen Kirchspiels mit einem Gegenstand vor.
Interessant war es, zu hören, dass die Gemeinden teilweise auch schon in der Vergangenheit zu einem gemeinsamen Kirchspiel gehört hatten. Änderungen gab es immer: Nichts ist so bleibend wie die Veränderung!
Dass wir von nun an gemeinsam auf dem Weg sind - und viele neue Ideen und Gedanken mit Leben füllen möchten in allen Kirchspiel-Gemeinden - das war der Wunsch der Menschen aus den Gemeinden. Dafür haben wir um Gottes Segen gebeten.
Im Anschluss gab es eine reich gedeckte Tafel mit Dingen, die mitgebracht worden waren. Zeitweise kam die Sonne auch durch - auch wenn es ein nass-kalter Wintertag war. Dennoch: es war schön und hat gut getan. Es war ein würdiger und schöner - offizieller - Startschuss für unser neues Kirchspiel.
Wie aus Räubern Hirten wurden
Vom Krippenspiel in Friedewald
Drei kleine Hirtenjungen und zwei Räuber haben sich unbeabsichtigt gemeinsam auf eine große Reise begeben, an deren Ende ihnen ein Wunder widerfährt.
Am frühen Nachmittag des Heiligabends wurde die Friedewälder Kirche durch eine quirlige Kindergruppe belebt.
Noch wenige Augenblicke... In neuer Konstellation haben Cornelia K., Alexandra P. und Iris P. gemeinsam mit den Kindern auf diesen Auftritt hingearbeitet.
Und dann ging es los. Zwei Engel traten auf und verkündeten den Hirten: »Fürchtet euch nicht! Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr in der Stadt Davids. Dies habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.«
Als die Hirten von der Geburt des Gottessohnes erfahren haben, schnürten sie sofort ein Bündel und folgten dem Stern nach Bethlehem. Eine Decke, einen Krug Milch, und Brot wollten sie dem göttlichen Kind als Geschenk bringen.
Zwei Räubern, die in der Gegend wohnten, blieben die Gesänge und die Geschäftigkeit rings umher nicht verborgen. Jedoch kannten sie den Anlass nicht. Verbittert darüber, beschlossen sie zu rauben, was es zu rauben gab. So pirschten sie sich an den langen Zug der Hirten heran und entdeckten die kleinen Hirten als letzte in der Reihe - ein gefundenes Opfer.
Doch da kamen die kleinen Hirten an einem frierenden alten Mann vorbei und schenkten ihm die Decke. Den Krug mit der Milch gaben sie kurz darauf zwei durstigen Jungen. Die Räuber wurden immer erboster darüber, dass die kleinen Hirten alles verschenkten und beschlossen, sie gleich zu überfallen. Doch als sie mit einem großen Satz auf sie zu sprangen, erwarteten die kleinen Hirten sie schon. Denn die laut knurrenden Mägen der Räuber hatten sie schon lange gehört, und das kleine Schaf blökte unruhig sein »Mäh« in die Nacht. Also schenkten sie ihnen das Brot.
Nun waren die kleinen Hirten etwas traurig. Sie hatten nun keine Geschenke mehr, aber gehen wollten sie trotzdem. Und so erzählten sie den Räubern von ihrem Vorhaben und luden sie ein, mitzukommen. Diese dachten sofort daran, dass sich viele Reiche versammeln würden, welche sie berauben könnten. Also schlossen sie sich den Hirten an.
Umso erstaunter waren die Räuber, als sie in Bethlehem ankamen und vor einem Stall standen. Denn da gingen nur Hirten ein und aus und das kleine Baby lag bloß in einer Krippe mit ein bisschen Stroh. Trotzdem wirkte alles so friedlich, und die Familie wirkte so freundlich.
Da schämten sich die Räuber, dass sie diesem Kind das Brot weggegessen hatten. Und als Maria die Räuber anlächelte, waren sie ganz verwirrt.
Denn großen Räubern wird nichts geschenkt und keiner lächelt große Räuber an! Also waren sie jetzt wohl keine großen Räuber mehr, so nahmen sie an. Josef schlug den Räubern vor, dass sie - dennoch groß - Hirten sein könnten. Dies bejahten sie mit Freude.
Die Wandlung der bösen Räuber hin zu guten Hirten, allein durch die Begegnung mit Gottes Sohn, steht dabei exemplarisch für die vielen Geschichten über göttliche Taten und Begegnungen, die Menschen verwandeln.
Dank der schauspielerisch begabten und sehr textsicheren Kinder wurde die Geschichte in unserer Kirche lebendig. Unterstützt wurden sie musikalisch dabei am Klavier von Markus Mehnert und den zahlreichen Gottesdienstbesuchern. Vielen Dank an alle Beteiligten für diese wunderbare Aufführung. Herzlichen Dank auch an Prädikantin Roth für die Gestaltung des Gottesdienstes.
(Text: Iris Piper und Alexandra Philipp)