Pilgern auf den Spuren Luthers
Ein Reisebericht

Vier Tage lang sind zwölf Pilgerinnen und ein Pilger aus den Kirchenkreisen Hersfeld-Rotenburg und Fulda Ende Juni die letzten Etappen des Lutherwegs gegangen.
Organisiert wurde die Tour von den Pfarrerinnen Marie-Therese Eckardt und Ann-Cathrin Fiß aus dem Kirchspiel Landecker-Dreienberg. "Pilgern erfreut sich immer größerer Beliebtheit und bietet eine Chance, dem eigenen Glauben, sich selbst und Gott in der Schöpfung zu begegnen", so Pfarrerin Fiß.

Dabei birgt der ca. 75 km lange Weg von Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt bis nach Worms so manche Herausforderung. Da konnte der Rucksack schon mal schwer werden, obwohl nur das Allernotwendigste eingepackt worden ist. Sich schon beim Packen auf das Wesentliche zu konzentrieren, ist eine Aufgabe, der man sich beim Pilgern stellen muss.
"Den Herzschlag des Himmels zu hören und miteinander den Weg zu finden, bestimmte das gemeinsame Gehen. Dazu dienten Andachten morgens, mittags und abends. Der Alltag mit seinen täglichen Aufgaben trat in den Hintergrund", erklärt Pfarrerin Eckardt.

Umso schöner war es, wenn die Gruppe geöffnete Kirchen mit einem Stempel für den Pilgerpass vorfand, was leider nicht immer der Fall war. Auch geschichtliche Informationen rund um die Reformation und Martin Luther kamen nicht zu kurz.

Beim Gehen ist der eigene Lauf-Rhythmus wichtig - aber auch das aufeinander Warten und Füreinander da sein. Jeder Wegabschnitt birgt eigene Aufgaben: die körperliche Anstrengung ist das eine - Gedanken dankbar anzunehmen das andere. "Einander Weggefährten werden, aneinander Anteil nehmen. In manchen Gesprächen haben wir geteilt, was uns wichtig ist im Leben und woran wir glauben", so die Pfarrerinnen.
Auch wenn die ein oder andere Blase an den Füßen oder ein Sonnenbrand mit nach Hause gebracht wurde, überwiegt am Ende die Freude, gemeinsam den Weg gegangen zu sein und eine tolle Pilgergemeinschaft gespürt zu haben.